Komponisten / Lieder / Verlage / Textdichter

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Vorname Micheline
Nachname Vuille-Chatelain
Geburtstag 11.10.1928
Todestag 06.03.2020
Personennummer V007

Persönliche Angaben

Vuille-Chatelain Micheline (Textdichterin)

 

Aus meinem Leben

I loufe dür e Märliwald,

s isch näblig und gar grüsli chalt.

Ganz wyss isch alls vo fynem Biecht,

vo allne Tanne rislets liecht

 

Im Empfinden von Mensch und Natur entstanden seit der Jugendzeit immer wieder kleinere Gedichte, hauptsächlich mir selber zur Freude Verträumt wie ich war, las ich sehr viel. Besonderes Interesse weckten in mir die Gedichte der Klassik.

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Am 11. Oktober 1928 wurde ich als fünftes Kind zu zwei Schwestern und zwei Brüdern geboren. Als ich selber eine Familie mit zwei Töchtern hatte, liessen wir uns 1968 bewegen, ein milieugeschädigtes Kind aufzunehmen. Bald darauf folgten behinderte und nicht behinderte Kinder durch Empfehlungen von Mund zu Mund (Kinderspital, Sozialbehörden, Pro Infirmis, Pro Juventute, Stiftung für das cerebral gelähmte Kind, private Personen). Bei dieser anspruchsvollen Aufgabe konnte ich auf die Hilfe meiner beiden Töchter und anderen jungen Frauen zählen. Das war nun mein Lebenswerk. Aus der Fülle des vielfältigen und mannigfachen Alltags entstanden das Buch „Das Kindernest“, ein Gedichtbändchen und Kurzgeschichten.

Der Früehlig het so hurti gschwind

verfolget vom ne chalte Wind

i Nachbers Garte Blueme gstreut

und het dermit üs all erfreut

 

Das Interesse der Öffentlichkeit an unserer besonderen Grossfamilie schlug sich nieder in Radiosendungen und Artikeln in der Presse. Auf diese hin lud man mich in verschiedenen Gremien zu Vorträgen ein. Später wurde die Grossfamilie als Kleinkinderheim anerkannt.Es war eine intensive kleine Welt, in der wir erlebten, wie viel bei Kindern erreicht werden kann, wenn Nestwärme, natürlicher Umgang, Ruhe und unendliche Geduld harmonisch ineinander greifen.

 

Als Seniorin fand ich an der Lenk meinen Lebenspartner Paul Meier, der als Komponist Gefallen fand an meinen Gedichten und diese auf eindrückliche Weise vertonte. So wird nun mein literarisches Empfinden auf schönste Weise geehrt.

 

Der Herbschtluft blaset Bletter

no rot und gälb vom Boum,

e fyne Näbelschleier

stigt uf vom Waldessoum:

Es herbschtelet, es herbschtelet

 

Meine von Paul Meier vertonten Gedichte (Jodellieder)

Chilbifreude

Der Bärgwald uf

Ds Schlüsseli

Es herbschtelet

Früehligstage

Igeli

Meiezyt isch da

No gäng kei Ma

Sing mit

Summerglück

Weisch es no?

 

Adresse der Tochter: Christine Schluchter-Vuille, Interlakenstrasse 17, 3806 Bönigen. Tel. 033 821 22 65. Mail-Adresse: cschluchterv@bluewin.ch

Quelle: Eigenbiographie, Stand 28.12.2010 TA

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Note
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