Mit der Komposition des Landsgemeindeliedes «Ode an Gott» (Alles Leben strömt aus Dir) hat sich Johann Heinrich Tobler mit dessen Vertonung einen festen Platz im Bewusstsein der Ausserrhoder Öffentlichkeit gesichert, nach einem Gedicht von Caroline Rudolphi. Mit einem Denkmal auf Vögelinsegg erwies ihm diese denn auch die Ehre. Er war einer der Gründungsväter der Sonnengesellschaft Speicher und hatte massgeblichen Anteil am Entstehen der heutigen evangelischen Kirche.
Johann Heinrich Tobler wurde in Trogen AR geboren und starb in Speicher AR.
Er erlebte eine ärmliche Jugendzeit. Nach einer Lehre als Weber erlernte er den Beruf des Modelstechers. Tobler war zweimal verheiratet. Im Jahr 1803 heiratete er Ursula Lerchenmeyer, Sie starb 1820 im 40. Altersjahr. Vier Kinder stammten aus erster Ehe und ein Sohn aus der ersten Ehe seiner zweiten Frau Anna Katharina Lindenmann.

Ab 1792 war er Modelstecher in Speicher, von 1798 bis 1803 Sekretär des Distriktgerichts Teufen AR, ab 1803 bis 1816 Landschreiber. Von 1816 bis 1817 amtierte er als Landesfähnrich. Er initiierte im Jahr 1823 die erste kantonale Privat-Brandversicherungsanstalt, deren Buchhalter er bis 1827 war. 1820 gründete er die erste Ausserrhoder Lesegesellschaft, welche er von 1825 bis 1827 und ab 1835 bis 1837 präsidierte. Ab 1819 gehörte er einer St. Galler Singgesellschaft an. Im Jahr 1824 war er Gründungsmitglied des Appenzellischen Sängervereins und 1832 der Appenzellischen Gemeinnützigen Gesellschaft.
Bekannt wurde Tobler vor allem als Komponist, Herausgeber von Liedersammlungen, Publizist und Dichter. Er komponierte zahlreiche Gesellschaftslieder, die er teilweise im Selbstverlag drucken liess.
Er komponierte auch Jodellieder mit Alphornmelodik.
Seine Lieder wurden von Fred Kaufmann und Dölf Mettler gesetzt.

Verschiedene Quellen, Stand 20.7.2022 vA