Vorname | Gustav |
Nachname | Schlegel |
Todestag | 31.01.1938 |
Personennummer | S020 |
Am 31. Januar 1938 starb an einem Schlaganfall in Wolfwil SO, wo er seinen Lebensabend bei seinem Sohne verbrachte, im Alter von 75 Jahren der Bildhauer Gustav Schlegel, der wohl verdient, dass man an dieser Stelle seiner gedenkt. Anfangs der 80ger Jahre des 19 Jahrhunderts lernte der Schreiber dieser Zeilen den Verstorbenen im Turnverein „Alte Sektion“ in Zürich kennen. Gusti Schlegel war es, der mit seinem Bruder Robert den Jodel und die Jodellieder im „Flachland“ eigentlich einführten und in Aufschwung brachten und die „Alte Sektion“ Zürich war auf jeden Fall, unter der Führung Schlegels der erste Turnverein, der ein Jodlerquartett besass; daraus ging dann später das berühmte Jodlersextett der „Alten Sektion“ hervor. Gusti Schlegel hatte eine schöne, angenehm klingende Stimme und einen mächtigen Stimmumfang. An einem internationalen Wettjodeln in München erjodelte er sich den ersten Rang! Die Zuhörer waren von seinem Vortrage („I be de Hirtebueb, stohn uf am Morge früeh und tribe Küeh of d’Weid“) so begeistert, dass sie ihn von der Tribüne wegholten und ihn auf den Schultern im Saale (Hofbräu) herum trugen. Sein Ruf als Sänger und Jodler war weitherum bekannt; so musste er in den Schweizerklubs von Paris und Marseille bei ihren festlichen Anlässen, den dortigen Schweizern seine Schweizer- und Jodellieder vortragen. Er sang aber nicht nur die damals bekannten Lieder, sondern dichtete und komponierte selber und trug seine eigenen Lieder mit Gitarrebegleitung vor. Die Gitarre spielte er meisterhaft. Auch das oben erwähnte Lied, mit dem er Erster wurde in München, war eigenes Produkt. In einem andern Lied: „Hört ihr das Alphorn klingen“ wirkte neben dem Jodler auch ein Alphorn mit.
Quelle: Jodlerzeitung vom 17.2.1938, Stand 9.4.2013 TA |