Vorname | Ernst | |
Nachname | Märki | |
Geburtstag | 05.12.1901 | |
Todestag | 16.09.1980 | |
Personennummer | M006 |
Liedtitel | Anfang 1. Strophe | EJDKV Nummer |
Männerchor (-M-) | ||
Bärgbrünnli | Höch obe im Bärgli entspringt e Quell, drus s'Wasser wild sprudlet | M006-M-OP013a |
Männerchor (-M-) | ||
Bärgchind | Du treischt en helle, liebe Schy vom Bärgland obe-n-abe | M006-M-KH0114 |
Männerchor (-M-) | ||
Bärgobe | Höch obe, wo d'Tanne am Himmel stöh, so dunkel über dr Flue | M006-M-PE0149 |
Männerchor (-M-) | ||
Blueme us der Heimet | Chränzli vo Blueme us Wiese-n-und Feld, Rösli vo Häge im Wald | M006-M-GH8885 |
Männerchor (-M-) | ||
D'Rösti | Hüt gits es Herre-n-ässe, so knusprig und so guet | M006-M-MS0707 |
Männerchor (-M-) | ||
Das alte Grenchnerlied | Es het e Bur es Töchterli mit Name heisst es Babeli | M006-M-GH7996 |
Männerchor (-M-) | ||
Ds alt Heimetli | Bi nach vilne, vilne Johre wieder i mys Dörfli cho | M006-M-PEP307 |
Männerchor (-M-) | ||
Enzian | O Enzian, jetz säg mer ou, wohär dys schöne, tiefe Blau? | M006-M-MS0680 |
Männerchor (-M-) | ||
Es Glöggli | Es Glöggli tönt im Dörfli es isch grad Mittagszyt | M006-M-Wi0F18 |
Männerchor (-M-) | ||
Es Liedli | Dert wo d'Alperösli blüeje, s'Wasser ruuschet bi dr Flueh | M006-M-MS0388 |
Männerchor (-M-) | ||
Es sunnt | Es sunnt es sunnt, der Lanzig chunnt, mit allerhand vür Maie | M006-M-GH8312 |
Männerchor (-M-) | ||
Gott b'schütz mys Schwyzerhus | Im Früehlig wenn's afoht grüene wenns blüeit i Matte und Wald | M006-M-GH8228 |
Männerchor (-M-) | ||
I de blaue Jurabärge | I de blaue Jurabärge, wohn i näb der Felsewand | M006-M-GH8884 |
Männerchor (-M-) | ||
Im Mai | Weisst du das Seeli still und blo? I ha di bi dym Händli gno | M006-M-GH8311 |
Männerchor (-M-) | ||
Im Suneland | Zum Näbel us und Schattetal dur's Bärgland uf in Sunnestrahl | M006-M-MS0877 |
Männerchor (-M-) | ||
Jurabärgland | Jurabärge i der Sunne, wie stiegt euje stolze Bau | M006-M-KH0124 |
Männerchor (-M-) | ||
Lied vom Buechibärg | O, Buechibärg, du stilli Wält mit dyne dunkle Wälder | M006-M-MS0919 |
Männerchor (-M-) | ||
Lob des Küherstandes | S'git nüt lustigers uf Erde als e Chüerbueb | M006-M-ER0784 |
Männerchor (-M-) | ||
Morgelied | Mach d'Läden uf, s'isch nümme Nacht! Es Lerchli isch voruss erwacht | M006-M-MS0764 |
Männerchor (-M-) | ||
Mys Bärgdörfli | Wenn am Morge vo de Bärge s'Chüejerglüt ertönt i ds Tal | M006-M-Wi0F17 |
Männerchor (-M-) | ||
s'Alphüttli | Mys alte brune Hüttli mit Steine ufem Dach | M006-M-MS0950 |
Männerchor (-M-) | ||
Schwyzerart | Schwyzermanne, Schwyzergeist, beidi g'höre zämme | M006-M-GH9847 |
Männerchor (-M-) | ||
Senn's Abschied vom Tal | Gott wilche liebe, guete Mai, jetz möcht'i uf mys Bärgli hei | M006-M-GH7996 |
Männerchor (-M-) | ||
Silberfäde | Silberfädeli spannet Brüggli übers Land. Silberfädeli mahned: Lieb si | M006-M-KH0113 |
Männerchor (-M-) | ||
Summerlied | O Weid o Weid im Summerrust! So hemmer doch nüd umesust | M006-M-WiF171 |
Männerchor (-M-) | ||
Uf em Bärg | Was isch au mit mir, worum bi-ni so froh? | M006-M-GH9422 |
Männerchor (-M-) | ||
Uff üsem Berg | Uff üsem Berg wo d'Vögel singe, vom Morge früeh bis z'Obe spot | M006-M-000652 |
Männerchor (-M-) | ||
Wandflueh-Jodel | (Naturjodel) | M006-M-GH7996 |
Gemischter Chor (-G-) | ||
Begägnig | Wo di s'erstmal gfunde ha, hinderm grüene Läubli | M006-G-KH0163 |
Gemischter Chor (-G-) | ||
Chum mit uf d'Jurahöchi | Chum mit uf d'Jurahöchi, chum mit uf d'Roggeflueh | M006-G-KH0160 |
Gemischter Chor (-G-) | ||
Herbschtgold | Es Hämpfeli Herbschtgold fallt ufs Land, deckt Stüdli zu und Wägli | M006-G-Wa0001 |
Gemischter Chor (-G-) | ||
O Schwyzerland | O Schwyzerland! Verby ist dy alt Zyt. Dy Sproch dy heimelige Brüch | M006-G-KH0143 |
Gemischter Chor (-G-) | ||
Rosezyt | Wildi Rose heimer gfunde hinder'm Wald im grüene Hag | M006-G-GH8856 |
Gemischter Chor (-G-) | ||
Wunsch | Wenn ig es eigets Hüsi hätt', was meinsch, wo müesst es stoh? | M006-G-WiF168 |
Duett (-D-) | ||
Bärgblueme | Es stoht im Bärg ne wildi Wand, wo niemer ufe cha | M006-D-H20026 |
Duett (-D-) | ||
Bärgfrüehlig | Wider bringe warmi Lüftli, d'Früehligszyt is höche Land | M006-D-H20029 |
Duett (-D-) | ||
Muetertag | Im schöne Monet Maie, wenn's blüeit i jedem Hag | M006-D-H20028 |
Märki Ernst Biographisches Schon in seinen Jugendjahren, er wurde als jüngstes von drei Geschwistern in Brugg AG geboren, offenbarte sich seine musikalische Begabung. Auf Wunsch seines Vaters absolvierte er jedoch nach Schulabschluss vorerst eine Lehre in einem kunstgewerblichen Beruf (Schlosser). Dann aber zog es ihn ganz der Musik hin, deren Studium er sich am Konservatorium in Zürich widmete. Das damalige Ausbildungsziel umfasste alle Bereiche der Musik und setzte eine angeborene Begabung zum Komponieren und Improvisieren, sowie die Beherrschung mehrerer Instrumente voraus. Gründlich geschult von den Lehrern Ilona Durigo, Volmar Andraea und Emil Frey schloss er 1926 sein Studium mit dem Diplom als Musiklehrer und den Spezialdiplomen für Klavier, Gesang und Schulgesang erfolgreich ab. Bereits ein Jahr später übernahm er die Stelle als Musikdirektor in Grenchen, wo sich ihm ein breites Wirkungsfeld öffnete. Seine schöpferische Begabung fand ihren Niederschlag in über 200 Kompositionen, vor allem auf dem Gebiet des Liedes. Fachkreise schätzen seine profunde Kenntnis des Volksliedes, und es gehörte zur grössten Freude und Genugtuung Ernst Märkis, dass einige seiner Kompositionen zu wahren Volksliedern wurden. Als Anerkennung für seine langjährige Tätigkeit als Dirigent und Komponist wurde ihm verdientermassen die Ehrenmitgliedschaft u.a. der Schweizerischen Chorvereinigung, des Nordwestschweiz. Jodlerverbandes und des Jodlerklubs „Bärgbrünneli“ Grenchen, der ihn 1977 zum Ehrendirigenten ernannte, verliehen. Im AKV-Verlag versah Ernst Märki jahrelang das Amt eines Mitgliedes der Musikkommission. Dem NWSJV und dem EJV diente er seit 1939 als Kampfrichter. Still, wie es seinem Wesen zeitlebens entsprochen hat, schied er am 16. September 1980 aus dieser Welt.
Seine Laufbahn als Musiker Ernst Märki leitete den Jodlerklub „Bärgbrünneli“ Grenchen von 1935 bis 1977. Seine weitere Betätigung als gesanglicher Leiter des Männerchors „Liederkranz“ (39 Jahre), des Frauenchors (52 Jahre), des reformierten Kirchenchores (52 Jahre), Frauen- und Töchternchors „Waldrösli“ Bettlach SO (30 Jahre) sowie seine Organistentätigkeit im Dienste der reformierten Kirchgemeinde Grenchen (41 Jahre) unterstreichen und belegen seine ausgesprochene Ausdauer, sind aber angesichts der beachtlichen Erfolge auch ein Zeichen dafür, dass seine musikalischen Fähigkeiten weit über das übliche Mass hinausragen.
Das kompositorische Werk des Meisters Unter den zahlreichen Liederkompositionen für Männer-, Frauen- und Gemischtenchöre finden sich über 30 Sätze für Männerchor mit Jodel, darunter zwei geschriebene Naturjodel, deren Ursprung nach Aussagen des Komponisten dem Umstand zuzuschreiben ist, dass in den Zwischenkriegsjahren die Grenchnerberge für die Sömmerung von Fremdvieh genutzt wurden. Damit entwickelte sich auch hier in der Nordwestschweiz ein reges Hirten- und Sennenleben, dem natürliche Impulse zur Volkspoesie und zum Volksgesang zu verdanken sind. Das wie ein Mahnmal hoch über Grenchen liegende Felsband zwischen Grenchenberg und Hasenmatt, die Wandfluh, gab dem einen, der Untergrenchenberg dem anderen Jodel den Titel. Auf Ernst Märki mussten die heimischen Juraberge überhaupt eine besondere Anziehungskraft ausgeübt haben. Hier nahm er naturhafte Empfindungen auf, die in zahlreichen Liederkompositionen ihren Niederschlag gefunden haben, insbesondere in dem in Jodlerkreisen bekannten Lied „I de blaue Jurabärge“, das der musikalischen Bearbeitung des Singspiels „Dütsch und Wältsch“ von Otto Wolf entsprungen ist. Ebenso lyrisch empfindend wird ein Text von Paul Müller-Egger im „Jurabärgland“ oder Otto Wolfs „Bärgobe“ in musikalische Form gefasst. Unverkennbar zeichnen sich hier die weitgewölbten Jurahöhen mit ihrer sanften Weidlandschaft, aber auch das stille beschauliche Wesen des Musikers Ernst Märki ab. Die eher ruhig wirkende, von Jodlern oft als kunstvoll empfundene Gangart der Lieder widerspiegelt die respektvolle Distanz des Menschen vor der Allmacht und Schönheit der Natur. Ernst Märki war es nicht gegeben, lautstark und vordergründig auf Empfindungen zu reagieren; er blieb bescheiden im Hintergrund und lässt seine inneren Regungen in sanfter Melodik verströmen. Trotzdem wirken seine Lieder nicht flach; seine soliden Kenntnisse des Satzbaus ermöglichten es ihm, den Melodien schon von der Harmonie her wechselhafte Bilder mit kreativem Ausdruck zu entlocken. Er dürfte er auch zu den ersten Jodelliederkomponisten zählen, die aus den bereits erwähnten Gründen das Stilmittel der Moll-Tonarten in ihre Schöpfungen miteinbezogen. Mit dem „Lied vom Buechiberg“ und der Bearbeitung der Volksweise „Das alte Grenchnerlied“ rundet der Komponist den engeren thematischen Bereich seines heimatlichen Wirkungskreises ab und belegt alsdann seine aufrichtige Treue zum Vaterland durch Werke wie „Schwyzerart“, „Stilli Bundesfyr“ oder in der überzeugenden Schöpfung „Goot b’schütz mys Schwyzerhus“, deren dreistimmiger Jodel in Struktur und Gehalt einem beeindruckenden Bekenntnis gleichkommt. Lupfig-leicht und verspielt bietet sich daneben ein beglückender Strauss von Liebesliedern an, deren besonderer Reiz wiederum in Seelenwärme und vornehmer Zurückhaltung zu suchen ist. Die textlichen Vorlagen stammen aus der Feder von Konrad Wyler, Meinrad Lienert oder von Josef Reinhart. Auf der Partitur dieses letzteren Liedes vermerkte der Komponist seinen testamentarischen Willen, dass der Jodel nur vom „Bärgbrünneli“ Grenchen gesungen werden darf; eine Tatsache, die nicht überall auf Verständnis gestossen ist. In den Liedern „Annemeieli“, und „Surchabis-Liedli“ begegnen wir neckisch-launigen Einfällen, die das heitere Wesen des sonst so ruhigen Gemüts von Ernst Märki durchschimmern lassen. Besonderer Erwähnung bedarf schliesslich das Lied „Blueme us der Heimet“, das nach einer Textvorlage von J.Stutz als Grablied und posthume Ehrung zum Gedächtnis seines Vaters zu verstehen ist.
Würdigung Die Liedschöpfungen von Ernst Märki nahmen in der Jodelliteratur einen besonderen Platz ein. Ausgesprochene Empfindungsstärke, beseelte Melodik und Feinfühligkeit in der Wiedergabe drücken den Kompositionen den Stempel unverwechselbarer Eigenständigkeit auf. Thematisch einfachste Regungen verflechten sich dank seinem ausgeprägten Formenreichtum im musikalischen Satzbau zu in sich geschlossenen Einheiten, die beim Zuhörer ein Höchstmass an lyrischer Empfindung auslösen. Irrtümlicherweise wird dieser Eigenart oft in den Bereich eines jodelliedfremden Kunstgesangs verwiesen und schon deshalb von kraftstrotzenden Sennen gemieden. Diese Fehlinterpretation liegt in einem unvollkommenen Jodelliedverständnis begründet. Das Lied soll ja nicht nur Spiegelbild äusserer, sondern auch verinnerlichter Lebensumstände sein. So wie ein Innerschwyzer Naturjodel musikalische Reflexe eines sich durch die Naturgewalten bedroht fühlenden Gebirgsvolkes wiedergibt, so sind Ernst Märki’s Melodien als beseeltes Echo einer verträumten Jurabergwelt zu verstehen. Nur so finden wir Zugang zum fast unerschöpflichen Reichtum dieses grossen Musikers.
Quelle: „Bärgfrüehlig 1 / 1985“, Redaktor Georg Heimann. Verschiedene Jubiläumsbücher der Jodlerverbände Stand 29.11.2008 TA |