Vorname | Alois |
Nachname | Glutz von Blotzheim |
Geburtstag | 1789 |
Todestag | 1827 |
Personennummer | G026 |
Der blind geborene Sprössling einer alt-solothurnischen Aristokratenfamilie komponierte und dichtete bereits in jungen Jahren. Seine ausserordentliche Begabung und sein Können stellte er im Flöten- und Flageoletspiel, am Klavier und auf der Gitarre unter Beweis, anfänglich als begehrter Hausmusiker bei vornehmen Gesellschaften, später als mittelalterlich-romantisch anmutender Wandersänger, der , obwohl begütert, in Begleitung eines Knaben durch die Lande zog, seine Lieder vortrug und so seinen Lebensunterhalt verdiente. Seine Melodien erlauschte er aus den vielfältigen Regungen der Natur; die für einen Blinden erstaunliche Gabe, diese Gefühle und Eindrücke in spontanen Versen wiederzugeben, ist weitgehend einer ihn umsorgenden Jugendgespielin zuzuschreiben. Bethli Fröhlicher, die Tochter eines benachbarten Landgutsbesitzers, vermittelte ihm lebensnahe Schilderungen der Vorgänge in der Natur und ermöglichte so dem poetischen Musiker das geistige Sehen. Dadurch entstanden die volksliedhaften Melodien und Texte, wie etwa „Morge früeh, eh d’Sunne lacht“, „Uf em Bärgli bin i gsesse“, s git nüt Lustigers uf Erde als e Chüejerbueb“ oder „Gruss ans Bethli im Mai“. Anhand der noch zu seiner Zeit veröffentlichten Lieder ist festzustellen, dass er mit Vorliebe jodelähnliche Zusätze auf die Vokalisierung „ho-holi-ho“ dem Textteil folgen liess und dass er damit zu den Mitbegründern des Jodelliedes zu zählen ist.
Quelle: Buch 75 Jahre EJV 1985, Stand 12.3.2013 TA |